Des Nacktläufers letzter Auftritt
Vor drei Tagen rief mich die Redaktion von "Explosiv" (RTL) an und fragte, ob ich bereit sei, an einem Beitrag zum Thema 'Nacktheit und Kälte' mitzuwirken. Eines meiner Lieblingsthemen (siehe meine Ankündigung von Dezember 2000 oder Michaels Bericht). Und da ich schon seit geraumer Zeit geplant hatte, dass der nächste Fernsehauftritt mein letzter (freiwillig) nackter Fernsehauftritt sein solle, stimmte ich zu und sagte den Leuten gleich, dass dies jetzt der letzte Dreh mit dem nackten Nacktläufer sein werde. (Zum Fernsehbericht ans Ende der Seite.)
Wir drehten auf dem Schönberg. Zu Beginn, wie schon so oft, das 'Spiel' am Ortsausgang von Zwangsburg: Auf der einen Seite EUR 2.000, auf der anderen Seite von nichts bis EUR 1.000 ...
Neblig war's und 3 Grad - und ich durfte mal wieder (zum letzten Mal in meinem Leben :-) hinter dem Auto herrennen, aus dem heraus ich beim Joggen gefilmt wurde.
Da oben hatte doch tatsächlich ein Motorradfahrer sein Zelt aufgeschlagen. Die Leute fragten ihn, ob er bereit zu einem kurzen Interview zum Thema Nacktlaufen in der Kauml;lte wäre - aber er war nicht gut drauf, so als ob ihm "sein Kabelvertrag nicht verlängert worden wäre", wie sich der Mann von RTL ausdrückte ...
Dann ging es nach Kirchzarten (weil dort meine Friseurin ist - und ich hatte halt heute einen Termin beim Friseur, den ich nicht wegen des Drehs verschieben konnte und wollte). Dort lief ich nackt durch die Innen'stadt', und wir kamen auch an einem Verkauf für Weihnachtsbäume vorbei. Die Reaktionen der Leute waren klasse (die Frau hier lachte sich halb kaputt und fand das alles nur lustig). Auch die Leute von dem Verkaufsstand (ein etwa 18jähriger und ein Mann) fanden, dass doch jeder so herumlaufen könne, wie er wolle. Und dann war da noch ein Mann, der gern ein Foto (aus dem Auto) von mir machen wollte.
Und da dies ja nun mein 'Abschied' war (keine weiteren nackten Fernsehauftritte), kam natürlich die Frage auf, wie es denn weiter gehe. Und meine Antwort: Man kann Bekleidungskonventionen auf vielerlei Arten lächerlich machen. Und so ging ich dann als Priester zum Friseur und meine Friseurin hatte ihre helle Freude.
Die Polizei war allerdings, auch in Kirchzarten, schnell da (eigens aus Freiburg). Doch diesmal, anders als bei dem Dreh mit dem Team von SPIEGEL-TV ließen sich die Leute vom Team nicht im Mindesten einschüchtern. Sie gaben den Beamten zu verstehen, dass diese nicht das geringste Recht hätten, hier irgendetwas an Dreh zu verbieten! "DREHEN dürfen wir alles, wir dürfen nur nicht alles SENDEN!". Die Beamten gaben denn auch nach. Zunächst wurde ich "verwarnt", aber als wir dann nach dem Essen zum Auto zurück kehrten und ich mich für den zweiten Teil des Drehs wieder ausziehen wollte, hatten doch diese Polizisten irgendwo versteckt gewartet (mehr als EINE STUNDE SPÄTER !). Ich fasse es nicht! - Jedenfalls brachten Sie dann einen Mann, der sich als Leiter des Amts für öffentliche Ordnung vorstellte, und der mir "Platzverweis" erteilte ... - Die schriftliche Begündung wird mir nachgeliefert, und ich werde sie an dieser Stelle dann veröffentlichen.
Jetzt hoffe ich, dass der Bericht selbst der Tatsache auch gerecht werden wird, dass es meine 'Abschlussvorstellung' als 'nackter Nacktläufer on TV' ist ...
Peter