Dr. Peter Niehenke:
Astrologie ein altes Menschheitswissen
(1991)
Dieser Beitrag und die vorhergehende von Prof. Kanitscheider verfaßte Kritik an der Astrologie ist dem Buch von Gerald L. Eberlein (Hg): "Schulwissenschaft - Parawissenschaft - Pseudowissenschaft". (Edition Universitas. Stuttgart: S.Hirzel, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft 1991) entnommen.
- In Erwiderung auf Kanitscheiders Artikel soll deutlich gemacht werden, daß ein großer Teil seiner an der Astrologie geübten Kritik auf schlichter Unkenntnis beruht. Zudem wird gezeigt, daß das Hauptargument Kanitscheiders, für die von der Astrologie behaupteten Beziehungen sei kein "kausaler Mechanismus" denkbar, nicht nur irrelevant sondern zudem auch falsch ist. Schließlich wird darauf hingewiesen, daß Astrologie keine Wissenschaft sein muß, um empirisch korrekte Aussagen über einen Teil der Wirklichkeit machen zu können.
Dankenswerterweise gesteht Kanitscheider selbst die wissenschaftstheoretische Relativität seiner Ausführungen ein und betont, daß seine Bewertung sich ergibt, "wenn man das heute am meisten befürwortete Standardmodell der Methodologie zugrundelegt." Ich kann dies nur unterstreichen. Ich will in meiner Replik daher auch nicht von anderen (m. E. wesentlich fruchtbareren) wissenschaftstheoretischen Grundvoraussetzungen aus argumentieren, sondern mich, zumindest weitgehend, darauf beschränken zu zeigen, daß K. in vielen zentralen Punkten von falschen Voraussetzungen ausgeht und Tatsachen nicht angemessen würdigt. Im ersten Teil seines Beitrags behauptet K., die treibende Kraft hinter der Astrologie sei immer eine lebens-praktische Motivation gewesen. Diese Charakterisierung der Motivation, zusammen mit dem hervorgehobenen Hinweis, daß es vorwiegend "der einfache Mensch" sei, der sich der Astrologie bediene, ist für den Aufbau des gesamten Beitrags kennzeichnend: Ich bin sicher, noch bevor K. sich mit der Astrologie ernsthaft und unvoreingenommen beschäftigt hat, stand sein Urteil schon fest.
Ich selbst bin jedenfalls nicht aufgrund einer "lebenspraktischen Motivation" zur Astrologie gekommen, ganz im Gegenteil (und ich bin absolut kein Einzelfall, wie ich noch zeigen werde): Ich habe, als ich mit der Astrologie in Kontakt kam, Physik und Mathematik studiert, weil ich glaubte, mich in der Physik mit den Grenzen dessen beschäftigen zu können, was man heute wissen kann. Astrologie hat mich, als ich, ursprünglich spöttischer Gegner, durch ein sehr treffendes Persönlichkeitsgutachten mit ihr konfrontiert wurde, deshalb fasziniert, weil sie, sollte sie wahr sein, unsere Vorstellungen davon, "was die Welt im innersten zusammenhält", wesentlich radikaler in Frage stellt als die moderne Physik.
Wie groß die Verbreitung astrologischen Gedankenguts auch in Akademiker-Kreisen ist, zeigt eine Studie, die der Verfasser im Jahre 1978 anhand einer Zufallsstichprobe von 500 ärztlichen Psychotherapeuten durchführte: Wichtiges Nebenergebnis dieser Studie (bei der es eigentlich um Merkmale von Therapeuten-Horoskopen ging) war, daß 10 % der in der BRD arbeitenden ärztlichen Psychotherapeuten bei ihrer Arbeit nach eigener Aussage regelmäßig die Astrologie als diagnostisches Hilfsmittel benutzen. (Niehenke, 1987a, S. 23)
Daß "Astrologie wieder an Publizität gewonnen" hat, äußert sich nicht vor allem "in dem breiten Raum, den astrologische Aktivitäten in den für einfache Bevölkerungsschichten gedachten Unterhaltungssendungen und Zeitschriftenberichten einnehmen", wie K. meint, sondern insbesondere in einer steigenden Zahl wissenschaftlicher Arbeiten in diesem Felde, die, zugegeben mit wechselnden Ergebnissen, von teils sehr anerkannten Wissenschaftlern vorgelegt werden (Bürklin //Mees 1988, Carlson 1985, Ertel 1986 + 1988, Eysenck/Mayo/White1978, Müller 1986, Pawlik/Buse 1981, um nur einige zu nennen), ganz zu schweigen von der steigenden Zahl an Diplomarbeiten und Dissertationen über dieses Thema an Universitäten der westlichen Welt (Blaas 1983, Finck 1984, Grill 1982, Kranz 1980, Köberl 1984, Rossier-Kramer 1989, Seelmann-Holzmann 1986, Startup 1984, Werthmann 1968, um auch wieder nur einige zu nennen).
Mein Eindruck, daß Kanitscheider den Anspruch der Astrologie nicht wirklich unbefangen prüfen kann, wird auch durch seine Argumentation gegen die statistischen Untersuchungen in diesem Bereich genährt. Wenn man seiner Argumentation folgen würde, dann dürfte man die Erfolge eines psychokinetischen Mediums, das behauptet, einen Würfel rein mental beeinflussen zu können, nicht untersuchen und eigenen Beobachtungen keine Bedeutung beimessen, solange man keinen kausalen Mechanismus identifizieren kann, wie eine solche Beeinflussung aussehen könnte; und dies selbst dann, wenn dieses Medium auf Anforderung in 80 von 100 Würfen eine 6 würfeln kann. (*1)
Natürlich kann man einwenden, in der Astrologie gebe es keine derart schlagenden Ergebnisse. Das ist richtig. Aber, um bei meinem Beispiel zu bleiben, wie anders als auf der Basis statistischer Überlegungen will man schließlich entscheiden, ob bei dem Würfel nun 80, 60 oder vielleicht nur 40 "Treffer" Beweis für ein zugrundeliegendes "reales Phänomen" sind? In ihren Studien über den Zusammenhang von täglicher Planetenstellung und Persönlichkeitsmerkmalen hervorragender Sportler stieß das Ehepaar Gauquelin auf auffällige (und mit der astrologischen Tradition sogar vereinbare) Abweichungen im Vergleich zu den Planetenstellungen bei gewöhnlichen Menschen. Aufgrund der mehrfach gelungenen Replikationen dieses sog. "Mars-Effekts" steht die Wahrscheinlichkeit dafür, daß dieser Effekt auf "Zufall" beruht, 1:500.000 (Eysenck/Nias 1982, siehe auch Ertel 1988). Die statistisch gewonnenen Belege für einen Kosmos-Psyche-Zusammenhang sind erdrückend. Daran versucht Kanitscheider sich vorbeizumogeln, indem er pauschal diese Untersuchungen diskreditiert, die nach Meinung von Eysenck, einem in Psychologenkreisen viele Jahre geachteten Methodenkritiker, zum Besten gehören, was die Sozialwissenschaften zu bieten haben.
Aus diesem Grunde sind auch seine gegen Ende seiner Ausführungen gestellten Bedingungen für eine "friedliche Koexistenz" zwischen Astrologie und Wissenschaft (Astrologen sollen von der Behauptung eines real bestehenden Zusammenhangs abschwören) gelinde gesagt der Wahrheitsfindung wenig dienlich.
Die Grundannahme der Astrologie
Astrologie ist, in allgemeinster Form ausgedrückt, die Deutung räumlicher Verhältnisse und zeitlicher Abläufe in unserem Sonnensystem. Sie basiert auf der Grundannahme, daß die sich aus solchen Verhältnissen ergebenden Rhythmen in Zusammenhang stehen mit physikalischen, biologischen und psychischen Abläufen in Organismen auf der Erde. (*2)
Wenn ein Kind geboren wird, so die Überzeugung der Astrologen, dann erfolgt die Geburt "eingebettet" in solche kosmischen Rhythmen. Sie erfolgt also nicht zu jedem beliebigen Zeitpunkt, sondern die Geburt erfolgt dann, wenn die Konstellationen "passend" sind.
Ein Zitat aus einem Buch des amerikanischen Arztes Arnold Lieber (1980), der sich mit möglichen Einflüssen des Mondes auf biologische Systeme aus der Sicht des Mediziners beschäftigt hat, mag dies verdeutlichen:
"Schalentiere in Gezeitengewässern könnten ihr Zeitmaß dem Gezeitenwechsel entnehmen, oder sie könnten es auf andere Weise erhalten. Um die Rhythmisierung durch die Gezeiten zu untersuchen, ließ Dr. Brown für sein Labor in Evanston Austern von der Küste Connecticuts einfliegen. Von den Austern war bekannt, daß sie ihre Schalen bei Flut öffneten. Im Laboratorium wurden die Versuchsbedingungen so sorgsam wie möglich überwacht. Keine äußeren Einflüsse durften zu den Austern in ihren Seewasserbehälter gelangen. In der ersten Woche öffneten die Austern ihre Schalen zu den Zeiten, während derer auf ihren angestammten Bänken in Connecticut Fluten eintraten. Sie setzten ihren gewohnten Rhythmus fort. Nach Ablauf von zwei Wochen änderte sich allerdings ihr zeitliches Verhalten. Nun öffneten sie ihre Schalen, wenn der Mond im Zenit ihrer neuen Heimatstatt in Illinois stand. Wäre Evanston eine Küstenstadt, dann träte zu dieser Zeit die Flut ein." (S. 72)
Wir haben hier ein solches Eingebettet-Sein in kosmische Rhythmen, für das uns allerdings wegen des Zusammenhangs von Mondstellung und Gezeiten auch eine naheliegende Erklärung zur Verfügung steht. Erstaunlich ist nur, daß die Austern als Zeitgeber nicht direkt auf den Wechsel von Ebbe und Flut reagieren, sondern auf den Mond. Es zeigt sich, daß Organismen dazu in der Lage sind. Astrologen sind nun davon überzeugt, daß in weit komplizierterer und weniger augenfälliger Weise eine Einbettung aller lebenden Systeme (bzw. auch aller "Quasi-Organismen", siehe Anm. (2) in verschiedenste kosmische Rhythmen besteht.
Astrologen arbeiten dabei mit den Planeten unseres Sonnensystems (und zunächst keinen anderen Himmelkörpern) und mit dem sog. "tropischen Tierkreis" (von tropai = Wendepunkt), dem auf die Jahreszeiten bezogenen Tierkreis, der seinen Beginn am sog. Frühlingspunkt nimmt (der Punkt, an dem die Sonne steht, wenn auf der Nordhalbkugel der Erde der Frühling beginnt). Dieser Tierkreis spiegelt das Verhältnis Erde-Sonne. Es ist ein in 12 gleiche Teile geteilter "Meßkreis". Die Jahreszeiten sind ein augenfälliges (und für uns heute physikalisch nachvollziehbares) Beispiel dafür, daß es Unsinn ist zu behaupten, die Stationen dieses Meßkreises hätten keine reale Bedeutung. Auch wenn Astrologen heute (zugegebenermaßen) nicht angeben können, warum es neben der Sonne auch bei den Planeten und bei Mond einen Unterschied machen könnte, ob sie sich in diesem oder in jenem Abschnitt der Ekliptik (der scheinbaren Sonnenbahn) befinden, so spricht doch die Erfahrung dafür, das es so ist. Seien wir vorsichtig damit, auf der Basis unseres gegenwärtigen Wissens einen weitergehenden Zusammenhang zu verwerfen. Bekanntlich hielt Galilei es auch für einen Aberglauben, daß der Mond etwas mit den Gezeiten zu tun habe (er kannte eben die Schwerkraft noch nicht).
Auf dieses Verhältnis Erde-Sonne, wie es sich im tropischen Tierkreis spiegelt, kommt es jedenfalls an, nicht auf die Sternkonfigurationen des sog. "siderischen Tierkreises", den man am Himmel sehen kann. Wahrscheinlich wurde den Sternkonfigurationen des siderischen Tierkreises vor etwa 2.000 Jahren, als der Beginn beider Tierkreise zusammenfiel, ein jeweils zu der jahreszeitlichen Symbolik passender "Symbol-Namen" gegeben.
Diese Symbolik macht, wie auch oft gegen die Astrologie eingewendet wird, nur auf der Nordhalbkugel Sinn. Auf der Südhalbkugel ist ja gerade dann Winter, wenn hier Sommer ist. Nun ist Astrologie, wie wir sie benutzen, in gemäßigten nördlichen Breiten entstanden. Inwieweit ihre Symbolik übertragbar ist auf Gebiete südlich des Äquators, ist eine derzeit offene Frage.
In diesem Zusammenhang möchte ich gleich ein Wort zu den relativistischen Einwänden K.s anfügen; ich habe diese Einwände nämlich nicht verstanden: Die Astrologie arbeitet ja mit dem "scheinbaren" Ort der Planeten. Da jede Wirkung sich nur mit Lichtgeschwindigkeit ausbreitet, käme es doch zur Lokalisierung einer Wirkungsquelle darauf an, wo diese Quelle zu sehen ist, denn aus dieser Richtung käme doch auch die "Wirkung".
Der Fötus selbst bestimmt den Geburtszeitpunkt
Forschungen der Universitäts-Frauenklinik München (*3) haben gezeigt, daß es der Fötus selbst ist, der den Geburtsvorgang durch die Ausschüttung eines Hormons einleitet. Es ist durchaus einleuchtend, daß Föten für "kosmische Reizsituationen" sensibel sind, ähnlich wie die Austern es sind. Austern sind sensibel für die Stellung des Mondes (das macht auch Sinn für sie); es ist anzunehmen, daß Organismen auch für andere kosmische Auslösereize sensibel sind, und zwar spezifisch (nicht nur nach Gattung, sondern auch individuell unterschiedlich). Der Fötus wird also wahrscheinlich durch bestimmte (zu seiner Natur "passende") kosmische Auslösereize stimuliert, den Geburtsvorgang einzuleiten, sofern die Geburt zu diesem Zeitpunkt biologisch möglich ist, denn sicher wirken die kosmischen Auslösereize mit anderen Auslösern des Geburtsvorgangs zusammen.
Um diesen Vorgang richtig verstehen zu können, muß man wissen, daß die kosmischen Vorgänge in übereinandergelagerten Zyklen verlaufen. Diese Übereinanderlagerung der Zyklen hat zur Folge, daß zwei Horoskope, die um mehrere Stunden differieren, verschiedener sind als zwei Horoskope, die genau um einen Tag differieren. Die Veränderung der kosmischen Situation erfolgt also langsam, überlagert jedoch von einer ausgeprägten täglichen Rhythmik. Aufgrund der Komplexität der Struktur des Horoskops und aufgrund der in dieser Struktur verankerten Redun-danz ist es zudem durchaus möglich, daß sich zwei Horoskope, die um viele Jahre auseinanderliegen, mehr ähneln als zwei Horoskope, die nur um wenige Wochen auseinanderliegen.
Entgegen der auch von Kanitscheider vertretenen Ansicht wird also durch die Stellung der Planeten in unserem Sonnensystem nicht etwa ein Einfluß auf das Wesen (oder gar das Schicksal) des betreffenden Neugeborenen genommen, sondern das betreffende Neugeborene reagiert aufgrund seiner Wesensart (ggf. einschließlich seiner genetischen Ausstattung) einfach auf kosmische Auslöse-Reize unterschiedlich (wird von bestimmten Reizen evtl. stimuliert, von anderen vielleicht "gedämpft", um ein einfaches Beispiel zu nennen). Daß Organismen auf bioelektrische Vorgänge tatsächlich ja äußerst sensibel reagieren, wird allein durch die Wetterfühligkeit vieler Menschen allzu augenfällig.
Da ein Kind also nur geboren wird, wenn die kosmische Situation "passend" ist, kann man aus der Konstellation im Moment der Geburt im Umkehrschluß etwas über das Kind ableiten, denn ähnliche Menschen werden dann tendenziell unter ähnlichen Konstellationen geboren werden. Dies würde zumindest gelten, solange bei der Geburt in die natürlichen Abläufe in ihrer Abfolge und zeitlichen Struktur nicht "gewaltsam" eingegriffen wird, wie z. B. im Falle einer Geburt durch Kaiserschnitt oder, schwächer, im Falle einer medikamentös eingeleiteten Geburt.
Die Vorstellung, daß die Aussagemöglichkeiten der Astrologie auf einer Sensibilität von Organismen für kosmische Rhythmen beruhe, löst ein in Zusammenhang mit der Astrologie häufig diskutiertes Problem: Es geht um die Frage, ob es nicht eine zwingende Konsequenz der Wahrheit der astrologischen Lehre wäre, daß wir, daß unser Schicksal schon bei Geburt vollständig festgelegt sei (Willensfreiheits-Problem). Im Lichte der angedeuteten Vorstellung ist unser Leben zwar eingebettet in kosmische Rhythmen, ist aber durch diese Rhythmen nicht vollständig determiniert; genausowenig, wie wir durch den Tag-Nacht-Rhythmus in unserem Schlafverhalten determiniert sind oder wie Winterschläfer durch den Jahreszeiten-Rhythmus im Winter zum Schlafen determiniert sind. Winterschläfer haben aber eine Neigung, im Winter zu schlafen. Vor diesem Hintergrund bekommt der bekannte Satz von Thomas von Aquin: "Die Sterne machen geneigt, sie zwingen nicht", eine anschauliche Bedeutung.
Viele Einwände beruhen auf Unkenntnis
Eines der zentralen (allerdings schon seit Jahrhunderten) gegen die Astrologie vorgebrachten Argumente in dem Aufsatz von Herrn Kanitscheider betrifft die seines Erachtens bestehende "Notwendigkeit ..., physikalische Mechanismen der Wirkungsübertragung zu postulieren, um eine Erklärung für den schicksalssteuernden Einfluß (Hervorhebung durch Niehenke) der Gestirne zu gewinnen." Er ist der Auffassung: "Die methodologische Untersuchung der gegenwärtig vertretenen Hypothesen der Astrologie wird ergeben, daß selbst dann, wenn es erstaunliche empirische Befunde gäbe, derart, daß Menschen mit gleichen Horoskopen gleiche Schicksale hätten (was zweifellos nicht der Fall ist), die von den Astrologen angebotenen Hypothesen aus erkenntnistheoretischen Gründen niemals die Erklärung für diese Beobachtungen sein können."
Beim Studium des Artikels von Herrn Kanitscheider habe ich den Eindruck gewonnen, daß die von ihm kritisierten "Hypothesen der Astrologie (Hervorhebung durch Niehenke)" jedenfalls nicht meine Hypothesen (und auch nicht die Hypothesen anderer ernstzunehmender Astrologen) sind, daß sie eher seine Hypothesen (oder Vorurteile) über Astrologie spiegeln.
Ein Beispiel für diese Unkenntnis ist die für einen Astrologen grotesk anmutende Behauptung Kanitscheiders, der Fisch sei ein "wäßriges Zeichen", weil der Fisch im Wasser lebe. Weiß er nicht, daß die Einteilung in die vier "Elemente" in der Astrologie auf den griechischen Arzt Hippokrates zurückgeht? Ausgehend von der pythagoräischen Lehre von den vier Elementen (Feuer, Wasser, Erde und Luft) ordnete Hippokrates diesen vier Elementen vier Körpersäfte und dazugehörige Tempraments-Typen zu (cholerisch, phlegmatisch, melancholisch und sanguinisch). Der griechische Astrologe Antiochos von Athen verband nun diese Lehre mit der Astrologie, indem er dem Tierkreis vier gleichseitige Dreiecke einschrieb, das sog. Feuer-, Wasser- Erde- und Luft-Trigon, und die entsprechenden Zeichen den dazugehörigen Tempraments-Typen zuordnete. Wenn Kanitscheiders, wahrscheinlich bei einem unkundigen AstrologieGegner nachgelesene, "Erklärung" Sinn machen würde, wie will er dann "erklären", warum der Wassermann ein Luftzeichen ist? Sieht er nicht die Ähnlichkeit in der symbolischen Bedeutung dieses Tierkreiszeichens mit den Grundwerten der christlichen Religion (in der bekanntlich der Fisch eine besondere Rolle spielt), wie es Jung (1951) aufgezeigt hat?
Ein anderes Beispiel für diese Unkenntnis ist seine tendenziöse Formulierung: "Ein Sonderfall ist Johannes Kepler, dem einige freundliche Worte für die Astrologie gerne als feste Überzeugung für die schicksalhafte Bedeutung der Sterne ausgelegt werden." Kennt er Keplers im Jahre 1610 erschienene Streitschrift: "Warnung an die Gegner der Astrologie. Tertius Interveniens." nicht, in der Kepler die Gegner der Astrologie warnt, bei der Ablehnung der Astrologie "nicht das Kind mit dem Bade auszuschütten"?
Bezeichnend ist auch die in seiner völlig verengten Sicht auf mögliche "Kausalbeziehungen" verwurzelte Behauptung, für die astrologische Bedeutung der Planeten und Tierkreiszeichen sei allein der historisch zufällige Name entscheidend. Wie die Namen für die sieben im Altertum bereits bekannten Planeten und für die Tierkreiszeichen gefunden wurden, ist historisch unbekannt. Folgende historische Erklärung der Namensgebung ist daher derzeit zumindest nicht zu widerlegen:
Symbole stehen, tiefenpsychologisch betrachtet, für komplexe psychische Wirklichkeiten. Denken wir an Traumsymbole. Einige dieser Symbole scheinen Allgemeingut des Unbewußten der Menschen, zumindest der Menschen eines bestimmten Kulturkreises, zu sein, wie Jung durch seine Forschungen nachgewiesen hat (1976). Bei dem Versuch, menschliche Verhaltensweisen zu verstehen (oder zu "erklären"), haben die Menschen (einschließlich der Wissenschaftler) zu den verschiedensten Modellvorstellungen gegriffen. So liegen bekanntlich vielen Modellbildungen der Psychoanalyse energetisch-ökonomische Analogien zugrunde, die an den in den Naturwissenschaften gebräuchlichen Modellvorstellungen orientiert sind.
Es ist naheliegend, daß Menschen andere Menschen schon immer nach einem hevorstechenden Merkmal klassifiziert haben (viele Namen sind so entstanden). Aus einer Mischung von "instinktähnlichem Ahnen" und Beobachten kann sich sehr wohl die Erkenntnis herausgebildet haben, daß Menschen mit bestimmten hervorstechenden Merkmalen häufig unter ähnlichen kosmischen "Bedingungen" geboren worden sind. Dies ist gar nicht so unwahrscheinlich, weil die Vorgänge am Himmel in vielen früheren Kulturen als "Omina" aufgefaßt wurden. So kann der kosmische "Signifikator" (z. B. ein Planet, der im Moment der Geburt gerade aufging) mit dem auffälligen Merkmal nach und nach verknüpft worden sein. Paradebeispiel für die Angemessenheit meiner Herleitung ist die Bibliothek des Königs von Babylon, Ashurbanipal (680 v. Chr.): "Viele Tausende, auf Keilschrifttäfelchen verzeichnete und systematisch geordnete Omina, die manchmal bis auf sumerische Zeiten zurückgehen (...) zeugen von der Sorgsamkeit, mit der stets himmlische und gleichzeitig irdische Erscheinungen aufgezeichnet, miteinander verglichen und prognostisch verwertet wurden." (Knappich 1967, 9) Bei einer solchen Verknüpfung schleichen sich natürlich, nicht zuletzt aufgrund "weltanschaulicher Vorurteile" über die "Natur" des Phänomens, Fehler ein, und manches wird hinzugedichtet werden. Die daraus entstandene Tradition (in diesem Fall der Astrologie) ist dann ein Gemisch aus Beobachtung, Ahnung, Vorurteil, Vermutung und Dichtung.
Daß diese Intuitionen "der Alten" allerdings so schlecht nicht gewesen sein können, wird durch die Studien des Ehepaares Gauquelin belegt. Sie haben herausgefunden, daß sich bei 5 der 7 seit dem Altertum bekannten Planeten unseres Sonnensystems die charaktereologischen Bedeutungen, die diesen Planeten zugeschrieben wurden, genau mit dem decken, was heute mit den Mitteln der Statistik anhand umfangreicher Studien mit mehreren zehntausend Horoskopen festgestellt werden kann (Eysenck/Nias 1982, Ertel 1988). Astrologie ist so alt wie die Mythen, derer sie sich zur Vermittlung des astrologischen Wissens bedient. Wir können heute gar nicht entscheiden, was zuerst war: Der Mythos oder der Name für einen Planeten. Es ist jedenfalls "blauäugig", davon auszugehen, der Name für einen Planeten sei rein "zufällig". Dies ist allein schon deshalb nicht zu erwarten, weil die Menschen damals hautnäher mit kosmischem Geschehen (allein rein visuell) verbunden waren und ihre Mythen, wie wir ja wissen, mit kosmischen Ereignissen verbanden. (*4)
Es ist ebenso völlig widersinnig (wie viele Kritiker der Astrologie versuchen, glauben zu machen), die Konfigurationen am Himmel seien aufgrund ihrer räumlichen Anordnung so benannt worden, wie sie benannt wurden. Daher ist auch das Gegenargument gegen die Astrologie, es handle sich um "naive animistische Projektionen", unsinnig. Es ist, wie oben beschrieben, viel wahrscheinlicher (historisch bewiesen werden kann keine der beiden Thesen!), daß die Himmelsabschnitte aufgrund astrologischer Beobachtungen einen bestimmten "Symbol-Namen" bekamen und die Sternkonfigurationen dann "passend zusammengesucht" wurden. Das würde auch erklären, warum in verschiedenen Kulturen die gleichen Sternkonfigurationen verschiedene Tier- oder besser: "Symbol-Namen" bekommen haben.
In welchem ernstzunehmenden Lehrbuch der Astrologie schließlich, frage ich mich, hat Herr Kanitscheider gelesen, daß von den Sternen des (siderischen) Tierkreises eine Wirkung ausgehen soll, wie er auf Seite 334 voraussetzt, um den Astrologen dann die Frage vorhalten zu können, warum sie die anderen 1011 Sterne der Milchstraße außer Acht lassen? Man gewinnt den Eindruck, daß er sich zunächst eine Astrologie so "zurechtzimmert", daß sie auch angreifbar ist, die aber mit der von ernstzunehmenden Astrologen vertretenen Astrologie nichts zu tun hat (*5). Besonders deutlich wird dies auf Seite 334, wo er behauptet: "Die Mechanismen der Astrologie sind ausschließlich dann sinnvoll, wenn man sie in ihrer heute vorliegenden Form im magischen Sinne interpretiert."
Denn die Vorstellung, daß die Aussagemöglichkeiten der Astrologie auf einer Sensibilität von Organismen für "kosmische Reizsituationen" beruhen könnten, wird von dem Großteil meiner Kollegen geteilt, wie ein "Thesenpapier astrologischer Vereinigungen" aus dem Jahre 1983 belegt, das außer von den vier größten deutschen Astrologen-Vereinigungen auch vom Schweizer Astrologen-Bund unterzeichnet wurde (*6). Dort heißt es zum Beispiel in These 4: "Welcher Natur dieser Zusammenhang ist (zwischen Kosmos und Mensch, der Verfasser) ob es sich also z. B. um physikalisch nachweisbare Wirkungen der Planeten handelt oder eher um die Wirkung eines kosmischen Analogieprinzips läßt sich beim heutigen Wissensstand nicht entscheiden (Eine An-sicht, die übrigens von C. F. v. Weizsäcker geteilt wird. Siehe das Zitat am Ende dieses Beitrags, der Verfasser). Die eindeutig bestehenden rein physikalischen Einflüsse kosmischer Prozesse auf irdische Abläufe (deren augenfälligstes Beispiel wohl die Jahreszeiten und die Gezeiten der Meere darstellen) sind nicht ausreichend, den komplexen kosmisch-irdischen Zusammenhang im Sinne der Astrologie umfassend beschreiben zu können."
Kanitscheider kritisiert "Vulgär-Astrologie"
In dem Artikel von Herrn Kanitscheider wird die Astrologie des Mittelalters und die von ernsthaft arbeitenden Astrologen als "Vulgär-Astrologie" gebrandmarkte Wahrsagerei in den Horoskopspalten der Regenbogen-Presse kritisiert, nicht aber die Astrologie, die etwa von den großen Astrologen-Verbänden vertreten wird oder von wirklich namhaften Astrologen der Gegenwart. Es fällt auf, daß Herr Kanitscheider seine Informationen über Astrologie, liest man seine Literaturhinweise, offensichtlich nur von "Gegnern" der Astrologie bezieht, sonst würde er wissen, daß "bestimmte Typen von Voraussagen wie etwa Große Gefahr droht, wenn eine geplante Reise vor dem 20. April angetreten wird'" (S. 341) von den namhaften Astrologen (etwa Thomas Ring, Stephen Arroyo, Liz Greene, um nur einige zu nennen) in den Bereich der "Wahrsagerei" verwiesen werden (*7). In These 7 des weiter oben zitierten Thesenpapiers heißt es dazu: "Für alle astrologischen Aussagen gilt, daß sie auf Strukturentsprechungen beruhen. Die Verwirklichung jeder Struktur ist vielfältig denkbar. Man kann beispielsweise auf viele Weisen ein Dreieck zeichnen, dennoch ist ein Dreieck immer etwas anderes als ein Viereck. So auch kann jede Struktur sich zwar auf verschiedene, nicht aber auf beliebige Weise realisieren. ... Die Prognose muß (also) auf ein bestimmtes Umfeld bzw. eine Umweltsituation wie Elternhaus, soziale, politische oder andere Einbindung bezogen sein."
Die von mir angedeutete naheliegende Variante eines möglichen "Kausalzusammenhangs" (ähnliche Menschen tendieren dazu, auf ähnliche kosmische Auslösereize zu reagieren) entkräftet zudem beinahe alle von Herrn Kanitscheider vorgetragenen Argumente im Zusammenhang mit den von ihm sogenannten "Schicksalsstrahlen" und deren mögliche "Wirkung" auf die (genetische) Ausstattung eines neu geborenen Individuums: Auf diese (genetische) Ausstattung wird eben gar kein Einfluß genommen. Es braucht also auch nicht geklärt zu werden, wie ein solcher Einfluß aussehen könnte.
Geklärt werden müßte allerdings, das sei eingeräumt, wie und auf welche Weise die kosmische Konstellation "Auslösereiz" für den Geburtsvorgang werden kann. Abgesehen von ganz allgemeinen Hinweisen (Austern-Beispiel) gibt es dazu derzeit keine empirischen Belege. Doch darum geht es an dieser Stelle zunächst auch nicht. Es soll hier zunächst gezeigt werden, daß der Eindruck, den Kanitscheider hervorzurufen versucht, Astrologie sei nicht nur unbewiesen, sondern die Behauptung eines Kosmos-Bios oder Kosmos-Psyche-Zusammenhangs im Sinne der Astrologie sei unsinnig, auf einem Vorurteil über die "Hypothesen der Astrologie" beruht. In anderen Worten: Ich will zeigen, daß Astrologie denkbar ist. Man kann derzeit nicht zeigen, das sie wahr ist.
Ganz unabhängig von der Frage einer möglichen kausalen Begründung für die von der Astrologie behaupteten Kosmos-Bios-Zusammenhänge (ich komme darauf weiter unten noch zurück), fällt mir auch auf, daß Herr Kanitscheider die Verwurzelung der Astrologie in magischen Vorstellungen ganz allgemein als einen Makel zu empfinden scheint. Ich kann mich da nur der Meinung seines Kollegen Stegmüller anschließen, der eine scharfe Grenzziehung zwischen Mythos und Wissenschaft für unbegründet hält (*8). Wenn Kanitscheider behauptet, bei der Astrologie liege eben nicht die Situation des Verhältnisses von Alchemie zur Chemie vor, "wo letztere Wissenschaft sich von ihrem magischen Vorläufer völlig emanzipiert hat" und ich nehme an, daß er dies sicher auch für die Physik in Anspruch nehmen wird. Wie vereinbart sich das damit, daß etwa Galilei glaubte (in Unkenntnis der Gesetze der Reibung), eine rotierende Kugel werde durch Geister zur Ruhe gebracht (Feyerabend 1979, 140), oder Newton der Überzeugung war, die große Ungleichung von Jupiter und Saturn würde immer größer werden, bis Gott die Planeten wieder auf die richtige Bahn zurücksetzt (Feyerabend, op. cit., 71 und Anm. 8). Er scheint zu vergessen, wie eng bei den Pionieren unserer heutigen Weltsicht (Descartes, Galilei, Newton, Leibniz) rationale Argumentation mit irrationalen Glaubenssätzen, religiösen Überzeugungen verknüpft war, oft von daher sogar die Rechtfertigung für bestimmte wissenschaftliche Axiome genommen wurde (Hübner 1985, 28 f.).
Die Tatsache, daß Astrologie aus Gestirnreligion hervorgegangen ist, ist daher, entgegen der Ansicht Kanitscheiders, ohne Belang, zumindest nicht von größerer Bedeutung als der Aberglaube Newtons und Galileis für die Physik. Die Beoachtungen der Astrologen verlieren nicht an Gültigkeit, wenn die Astrologen die festgestellten Zusammenhänge als "Omina", als Ausdruck einer Botschaft der Götter aufgefaßt haben. Auch Ptolomeus hat seine Beobachtungen mit einer "falschen" Theorie erklärt. Doch die Genauigkeit seiner Beobachtungen half Kepler, seine Gesetze über die Planetenbewegungen zu formulieren.
Ein "erkenntnistheoretischer Rahmen" für die Astrologie
Das Argument einer nicht denkbaren "Kausalbeziehung" für den Kosmos-Bios-Zusammenhang, wie die Astrologen ihn behaupten, hat bei Herrn Kanitscheider einen so zentralen Stellenwert, daß ich über das bereits Gesagte hinaus auf einen "Erklärungsansatz" zu sprechen kommen möchte, der erstmals in der Geschichte der Wissenschaften einen angemessenen Bezugsrahmen für das astrologische Wissen abgeben könnte. Es handelt sich um die in den 40er Jahren von dem Biologen Bertalanffy entwickelte Systemtheorie: "Wohl zum ersten Male in der Geschichte des menschlichen Geistes eröffnet sich ein Ausblick auf eine bisher nicht geahnte Einheit des Weltbildes. Seine obersten Leitprinzipien sind überall die gleichen (Hervorhebung durch Niehenke), ob es sich nun um unbelebte Naturdinge, um Organismen, um seelische oder schließlich gesellschaftlich-geschichtliche Vorgänge handelt (...) Es gibt gewisse allgemeine Prinzipien, die für Systeme aller Art gelten, d. h. die aus der Wechselwirkung von Elementen auftreten müssen, so verschieden die zu einem System zusammengefügten Elemente im Einzelfall auch sein mögen." (Bertalanffy 1959, S. 203)
Eine Konsequenz der Erkenntnisse der Systemtheorie ist die These von der Universalität der Intelligenz: "Es gibt keinen Grund, das intelligente Bewußtsein eines Infusoriums, einer Pflanze, eines Makromoleküls für konfuser oder ungenauer zu halten als die Intelligenz des Menschen, (...)" (Ruyer 1977, S. 59). Inbezug auf die "Intelligenz" geografischer Systeme meint dazu Armand (1972): "Selbst der unbefangene Beobachter kann sich des Eindrucks nicht erwehren, daß solch geregeltes Verhalten, wie es die angeführten Beispiele zeigen, von einem Programm gesteuert werden muß, das die Reihenfolge der Vorgänge bestimmt. Da Flußsysteme, Gletscher oder Waldgebiete keine Programmspeicher im technischen Sinne besitzen, kann das Programm nur in der Struktur dieser Systeme selbst begründet sein." (S. 148)
"Die Verwandtschaft in der Selbstorganisations-Dynamik materieller und energetischer Prozesse auf vielen Ebenen, von der Chemie über die Biologie zur Soziobiologie und darüber hinaus, deutet darauf hin, daß es zumindest in diesem sehr weit gespannten Bereich eine allgemeine dynamische Systemtheorie geben dürfte (...). Wenn aber, was noch im einzelnen zu diskutieren sein wird, diese Grundform autokatalytischer Selbstorganisations-Dynamik beobachtbaren Phänomenen in einem so weiten Bereich zugrunde liegt, handelt es sich nicht mehr nur um Analogie oder formale Ähnlichkeit, sondern um echte Homologie oder innere Wesensverwandtschaft." (Jantsch 1979, S. 94)
Die astrologische Grundüberzeugung "Wie oben, so unten", drückt nur in gleichnishafter Sprache aus, was in der Systemtheorie als Homologie der Systemeigenschaften auf unterschiedlichen Ebenen bezeichnet wird, wobei kosmisches Geschehen ausdrücklich mit einbezogen ist (siehe Jantsch , op. cit.).
Die (Planeten)Symbole verkörpern in der Astrologie auf der Ebene der Symbole das, was in anderer Terminologie in der Systemtheorie als Eigenschaften "Selbstorganisierender Systeme" (z. B. Organismen) wiederzufinden ist. Wie Koestler nachgewiesen hat, sind Systeme dieser Art durch die Integration in hierarchische Strukturen gekennzeichnet, innerhalb derer sie sowohl als Ganzheiten als auch als Teile betrachtet werden können, weshalb er sie "Holons" nennt: "Die evolutionäre Stabilität dieser Untereinheiten Organellen, Organe und Organsysteme spiegelt sich in ihrer bemerkenswerten Autonomie oder Selbständigkeit. Jede von ihnen ein Stück Gewebe oder ein ganzes Herz ist in der Lage, in vitro als ein quasi unabhängiges Ganzes zu funktionieren, selbst dann, wenn sie aus dem zugehörigen Organismus isoliert oder in einen anderen transplantiert wurde. Jede derartige Einheit ist ein Sub-Ganzes, daß sich seinen untergeordneten Teilen gegenüber als abgeschlossenes Ganzes zeigt, inbezug auf die übergeordneten Kontrollsysteme aber einen abhängigen Teil darstellt." (1970, S. 196 f.) Das "Öko-System Erde" ist dabei ebenfalls ein jedem lebenden Organismus übergeordnetes Ganzes mit "übergeordneten Kontrollsystemen" eigener Art, wie wir bei Armand lernen konnten (s.o.).
Zu den Eigenschaften solcher selbstorganisierender Systeme gehört z. B. die in der Astrologie dem Mars zugeordnete Tendenz, sich im Wettbewerb gegen andere durchzusetzen.Thomas Ring, einer der bedeutendsten Astrologen im deutschen Sprachraum (*9), nennt das "Lebensgrundprinzip", das Mars in der Astrologie verkörpert, in Anlehnung an einen Wiener Biologen (Francé 1921) das Prinzip "Selektion" und ordnet ihm Begriffe wie "erkämpfen", "begehren" oder "etwas im aktiven Einsatz leisten" zu (Ring 1956). Koestler führt an, daß das Charakteristische der Holons nicht allein die Fähigkeit zur Durchsetzung sei, sondern eine Kombination aus zwei komplementären Fähigkeiten, nämlich "Selbstbehauptung und Integration" (1970, 207): "Die Selbstbehauptungstendenz ist ein grundlegendes und universelles Merkmal der Holons und zeigt sich auf allen Stufen aller Arten von Hierarchien (...) Der entgegengesetzte Aspekt des Holons besteht in seiner integrativen Tendenz, in der Neigung, als fügsamer Bestandteil eines bestehenden oder in Entwicklung befindlichen Ganzen zu wirken. Auch diese Eigenschaft äußert sich auf die verschiedenartigste Weise, von der Gefügigkeit' des embryonalen Gewebes über die Symbiose der Organellen in einer Zelle bis zu den verschiedenen Formen des Zusammenhalts, sei es ein Insektenstaat, sei es ein Stamm von Eingeborenen."
Dem astrologisch Geschulten fällt sofort auf, daß unter der "integrativen Tendenz" bei Koestler Bedeutungen zusammengefaßt sind, die in der Astrologie weiter differenziert sind und der symbolischen Bedeutung der Planeten Venus ("Harmonie": das Prinzip Homöostase) und Saturn (Prinzip "Integration") entsprechen (Näheres bei Niehenke 1987a, 37 ff.). Schließlich finden wir sogar eine Entsprechung zum Planeten Pluto und dem Prinzip "Metamorphose", wie Thomas Ring dieses Prinzip charakterisiert, unter den "System-Eigenschaften" selbstorganisierender Systeme: "Das regenerative Potential in Organismen und Sozialverbänden manifestiert sich in Fluktuationsprozessen, die von der höchsten Integrationsstufe auf frühere, primitivere Niveaus zurückgreifen und beim Wiederaufstieg zu neuen, modifizierten Strukturen führen. Prozesse dieser Art scheinen sowohl bei der biologischen als auch bei der geistigen Evolution eine bedeutende Rolle zu spielen; sie spiegeln sich in dem universalen Motiv von Tod und Wiedergeburt in der Mythologie." (S. 216)
Unser Sonnensystem: Ein "Organismus"
Astrologie ist ein altes Menschheitswissen, das meist nicht deshalb abgelehnt wird, weil es Zusammenhänge behauptet, die nicht bestehen, sondern weil es Zusammenhänge behauptet, "die nicht bestehen können", wie auch Herr Kanitscheider meint. Ist es nicht erstaunlich, daß Systemtheoretiker bei der Beschreibung von Systemeigenschaften zu Konzepten gelangen, die wir in der Astrologie schon seit Jahrtausenden kennen?
Die Beschreibungs-Kategorien der Systemtheoretiker beruhen außerdem in weit größerem Maße auf "Interpretationen" als es etwa bei den Kategorien der Physiker der Fall ist. Sie haben damit die für alle Beschreibungen hochkomplexer Phänomene eigentümliche Eigenschaft, weder willkürlich noch zwingend zu sein. Es scheint, als ob man bei der Erforschung größerer Zusammenhänge (selbst in der Physik) dieser mangelnden Eindeutigkeit nicht mehr ausweichen kann. Vielleicht ist also die "Sprache der Symbole" in der Astrologie nicht eine "Notlösung", weil eine präzisere Sprache damals nicht möglich war; vielleicht ist die "Sprache der Symbole" die einzig angemessene zur Beschreibung hochkomplexer selbstorganisierender Systeme.
Wir können dann, in der Sprache der Systemtheorie, formulieren: Die Symbole der Astrologie repräsentieren Systemeigenschaften selbstorganisierender Systeme. Solche Systemeigenschaften sind "Naturgesetze", denn sie beschreiben die "Neigung der Natur", sich bei gegebenen Randbedingungen in einer bestimmten Weise zu verhalten. Es sind Gesetze, die zu den uns bekannten Gesetzen hinzukommen, da sie eigenständige Gesetze des Verhaltens von Systemen darstellen: "Die klassische Form einer Prozeßgesetzlichkeit ist die Differentialgleichung. Die Gesetze der ungeordneten Gesamtheiten (Hervorhebung durch Niehenke) gründen sich auf die Wahrscheinlichkeitslehre. Die Gesetze der geordneten Gesamtheiten (Hervorhebung durch Niehenke) sind ihrem Wesen nach Systemgesetze." (Bertalanffy 1970) Und diese Eigenschaften sind "empirische Tatsachen" (auf empirischem Wege gefunden), wie die anderen Naturgesetze auch (a.a.O.).
Sollte sich erweisen, daß wir enger als bisher vorstellbar auch in kosmisches Geschehen integriert sind, wie Jantsch behauptet, daß man vielleicht unser Sonnensystem als "Organismus" im Sinne eines selbstorganisierenden Systems auffassen kann, dann könnte sich erweisen, daß die Stellung der einzelnen Planeten sehr wohl Indikator bestimmter Eigenschaften dieses Systems ist.
Eine Betrachtung unseres Sonnensystems als ein "System" von zehn großen Materie-Brocken und einer Unzahl kleinerer Materie-Brocken, deren Beziehungen untereinander im we-sentlichen auf Gravitationskräfte beschränkt sind, würde für das Konzept eines "Organismus" allerdings keine Grundlage bieten. Tatsächlich sind die Beziehungen aber wesentlich komplexer und die wechselseitigen Einflüsse wesentlich subtiler, wie Landscheidt (1984) mit seinen Studien über die Sonnenflecken nachgewiesen hat: Nicht nur, daß die Gravitationswirkungen in ihrem Zusammenspiel zu einer komplizierten Schwingungsbewegung der Sonne um ihr Massezentrum führen; die Sonne, ein sensibles Plasma, "reagiert" darauf mit einer Veränderung ihrer in den Raum abgegebenen Energie und Partikelstrahlung, die auf den Planeten, insbesondere auf der Erde, komplizierte metereologische Prozesse (und Veränderungen in der Biosphäre) auslösen. Der Bezug zur Astrologie wird dadurch evident, daß diese Gravitationswirkungen mit der Stellung der Planeten im Raum zusammenhängen.
Der Begriff der "Kausalität" muß im Lichte der Systemtheorie völlig neu bestimmt werden. Ganz sicher wird dieser neue Begriff von "Bewirken" umfassender verstanden werden müssen; er wird der Jungschen "Synchronizität" (1976) jedenfalls näher rücken, dem "sinnvollen Zufall" mehr ähneln als dem von Kanitscheider vertretenen eindimensionalen Kausalitätsbegriff. Angesichts dieser Entwicklungen muß seine Vermutung: "Die Natur scheint eine Schichtung aufzuweisen" sowie sein Glaube an die Existenz der "neurophysiologischen Träger (Hervorhebung durch Niehenke) der Charakterqualitäten wie Mut, Tapferkeit, Abenteuerlust" (S. 334) beim derzeitigen Stand unseres Wissens deshalb als eine besondere Art des Ausdrucks eines Aberglaubens angesehen werden. Mut, Tapferkeit oder Abenteuerlust sind eben "Systemeigenschaften", die aus der "Wechselwirkung von Elementen" auftreten, um noch einmal den Biologen Bertalanffy zu zitieren.
Die Kritik, die Herr Kanitscheider an der Astrologie übt, steht und fällt mit der Stichhaltigkeit seines Arguments, daß die Möglichkeit einer kausalen Begründung für den KosmosBios-Zusammenhang nicht gegeben sei. Er selbst scheint die Fragwürdigkeit dieses Ansatzes zu spüren, wenn er auf Seite 340 zugibt: "In der Wissenschaft werden zum Teil auch phänomenologische Theorien verwendet, solche, bei denen jeder innere kausale Mechanismus ausgeklammert wird, weil er der momentanen Analyse nicht zugänglich ist (...) Das müßte man der Astrologie auch zugestehen." Abgesehen davon, daß dieser Satz an den Anfang des Artikels gehört hätte, ist es bezeichnend, daß daran anschließend nur noch eine Dreiviertel Seite folgt, die im Wesentlichen, wie oben bereits angeführt, die "Vulgär-Astrologie" betrifft, von der jeder ernstzunehmende Astrologe sich ohnehin distanziert. Merkt Herr Kanitscheider nicht, daß er mit diesem Zugeständnis große Teile seiner Kritik selbst als irrelevant kennzeichnet?
Es zeigt sich wiederum, daß er die wirklich wichtigen Studien in der Astrologie nicht kennt. Er würde sonst wissen, daß die Existenz eines Zusammenhangs zwischen Kosmos und menschlichem Charakter heute mit gleichem Recht eine wissenschaftliche Tatsache genannt werden muß, wie alle Zusammenhänge in Natur und Sozialwissenschaften, deren Existenzbeweis sich auf statistische Methoden stützt und das sind in den Sozialwissenschaften beinahe alle. Führende Psychologen fordern heute in angesehenen wissenschaftlichen Zeitschriften vehement, die Astrologie endlich in die normalwissenschaftliche Forschung zu integrieren (Ertel 1989).
Astrologie ist (noch) keine Wissenschaft
Ein wesentliches Anliegen von Kanitscheider scheint der Beweis zu sein, daß Astrologie keine Wissenschaft sei. In diesem Punkt bin ich allerdings mit ihm einer Meinung. Meines Erachtens ist Astrologie keine Wissenschaft. Dies sagt jedoch nichts darüber aus, ob die Zusammenhänge, die sie behauptet, wahr sind oder nicht. Wenn ein Landwirt Erfahrungen sammelt, wie man am besten Wein anbaut, dann können diese Erfahrungen sehr wohl richtig sein, auch wenn sie nicht "wissenschaftlich" gewonnen wurden. Astrologie ist ein altes Menschheitswissen, das ebenso wahr sein kann wie die Regeln des Anbaus von Wein. In jeder Epoche versuchten Astrologen, dieses Wissen in Einklang zu bringen mit dem, was man in der jeweiligen Zeit von der Natur zu wissen glaubte. Daher die vielen Ungereimtheiten in der Astrologie, wie die von Kanitscheider im Zusammenhang mit den Weltzeitaltern zu Recht gestellte Frage, welcher der beiden Tierkreise (der tropische oder der siderische) denn nun der wirksame sei. Heute müssen wir versuchen, mit wissenschaftlichen Mitteln zu untersuchen, was an den Behauptungen der Astrologie "empirisch überprüfbar" ist. Dabei können wir, wenn wir vorurteilsfrei genug sind, erstaunliche Entdeckungen machen (Ertel 1989). Die Systemtheorie könnte vielleicht ein wissenschaftstheoretisches Modell abgeben, dieses Wissen in einen heute wissenschaftlich akzeptablen Kontext einzuzubauen oder zumindest ein "unverdächtiges" Vokabular zur Beschreibung der Kosmos-Bios-Zusammenhänge abgeben.
Daß wir, um zu prüfen, ob Astrologie "empirisch wahr" ist, eines anderen Instrumentariums bedürfen als die (Natur) Wissenschaften derzeit zu bieten haben, meint auch C. F. von Weizsäcker, und ich möchte deshalb mit einem Zitat von ihm schließen, dem ich mich nur anschließen kann: "Die Naturwissenschaft ist meinem Gefühl nach nicht weit genug entwickelt, um sagen zu können, daß das nicht wahr sein kann und auch nicht weit genug entwickelt, um zu sagen, wie es zusammenhängt, wenn es wahr ist." (*5)
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Anmerkungen:
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[*1] Es steht natürlich jedem Wissenschaftler frei, sich in der Weise freiwillig zu beschränken, daß er Zusammenhänge ("sinnvolle Koinzidenzen"), für deren Zusammenhängen er derzeit keinen Mechanismus anzugeben vermag, in seiner Arbeit als Wissenschaftler nicht zuläßt. Er muß dann aber in Kauf nehmen, daß er möglicherweise wichtige Bereiche der menschlichen Erfahrung von seinen wissenschaftlichen Untersuchungen ausklammern muß und über diese Phänomene in seiner Eigenschaft als Wissenschaftler deshalb auch keine Aussagen machen kann.
[*2] Organismen sind komplexe Systeme mit charakteristischen Besonderheiten, wozu z. B. die "Selbstorganisation" gehört. Auch im anorganischen Bereich gibt es Systeme mit diesen "quasi-lebendigen" Eigenschaften (Jantsch 1979). Jantsch zeigt, daß diese formalen Eigenschaften auch bei komplexen Systemen verschiedenster anderer Art nachweisbar sind, z. B. bei Systemen von Zusammenschlüssen von Menschen (Nationen) oder vielleicht auch großen Wirtschaftsunternehmen (Grill,1982). Ich will solche Systeme "Quasi-Organismen" nennen. Es wäre dann denkbar, diesen Zusammenhang nicht nur für Organismen, sondern auch für "Quasi-Organismen" zu postulieren.
[*3] Publiziert in der Zeitschrift der öffentlichen Krankenkassen Basel-Stadt: "Gesundheit" 3/1987.
[*4] Bei den erst in der Neuzeit entdeckten Planeten ist es allerdings sehr schwer, die Identität der von Astrologen den Planeten zugeschriebenen Bedeutung mit der Bedeutung des Mythos, mit dem der Planet "zufällig" durch seinen Namen verbunden ist, zu erkären. Dies zumindest dann, wenn man an diese Merkwürdigkeit glaubt, die Wissenschaftler wie Kanitscheider den "Zufall" nennen. Man muß allerdings auch hier bedenken, daß der Mythos die Bedeutung, die dem Planeten dann tatsächlich zugesprochen wird, nicht wirklich festlegt (er ist mehr so etwas wie eine inspirierende Geschichte). Die Bedeutung, die dem Planeten zugesprochen wird, ergibt sich, das läßt sich besonders am Planeten Pluto gut demonstrieren, aufgrund von vielen Einzelfallstudien, indem man, nachdem der Planet entdeckt ist, speziell Menschen untersucht, bei denen dieser neu entdeckte Planet im Horoskop eine hervorragende Stellung einnimmt. Die Zuordnung etwa von Technik zu Uranus ist ja nicht direkt aus einem Mythos ableitbar.
[*5] Ich spreche hier häufiger von ernstzunehmenden Astrologen und ernstzunehmenden Lehrbüchern etc. Es wird den Astrologen oft vorgeworfen, daß es für einen Außenstehenden schwer zu unterscheiden sei, wer denn nun "ernstzunehmend" genannt werden dürfe und wer nicht. Da Politiker sich der Meinung der etablierten Wissenschaftler anschließen und Astrologie nicht ernst nehmen, bewegen Astrologen sich in einem rechtsfreien Vakuum. Jedermann darf sich Astrologe nennen, unabhängig davon, ob er etwas von dem Fach versteht, weil der Beruf des Astrologen gesetzlich nicht geschützt wird. Aus diesem Grunde gibt es im Bereich der Astrologie eine besonders große "Grauzone", und es werden Bücher über Astrologie von Leuten publiziert, die in keinem anderen Wissensgebiet eine Chance hätten, die dort üblichen Prüfungen zu bestehen, die sie als Fachfrau bzw. Fachmann ausweisen würden. Es gibt aber sehr wohl international anerkannte Astrologen (die z. B. auch zu internationalen Kongressen eingeladen werden), und es gibt zum Beispiel ein "Thesenpapier astrologischer Vereinigungen" (siehe nächsten Abschnitt im Text).
[*6] Siehe Meridian (Zeitschrift für alle Gebiete der Astrologie) 6/1983, S. 3, sowie Astrolog, 20, 1984, S. 67
[*7] Siehe dazu auch den Abdruck eines Vortrags, den ich anläßlich der "Internationalen Berner Astrologie-Tage" im Jahre 1987 gehalten habe: "Astrologische Prognose Fahrplan für's Schicksal?" (Niehenke 1987)
[*8] "Es hat in der Vergangenheit ganz andere Arten, Wissenschaft zu betreiben, gegeben, als die, welche uns durch den heutigen Wissenschaftsbetrieb vorexerziert wird. Historische Beispiele für andere Arten von Naturwissenschaft bilden etwa: die aristotelische Physik; die Astronomie des Ptolomäus; die Optik des Newton; die Elektrizitätslehre von Benjamin Franklin, die Phlogistonchemie. Der heutige Naturforscher hat die Neigung, hier einfach von veralterten Anschauungen oder sogar von Mythen zu sprechen. Zweierlei kann man einer solchen Einstellung entgegenhalten: Erstens: ist diese Grenzziehung unfundiert; denn wie kann man von Mythen sprechen, wenn diese, wie sich zeigen läßt, durch ähnliche Methoden und aufgrund gleicher Vernunftgründe geglaubt wurden wie die heutigen wissenschaftlichen Erkenntnisse? Zweitens: Welche Garantie haben wir denn, daß man in näherer oder fernerer Zukunft über Relativitätstheorie und Quantenphysik nicht ähnlich denken wird? Zu behaupten, dies sei ausgeschlossen, wäre nichts weiter als Ausdruck intellektuellen Hochmutes und überdies eine irrationale Verabsolutierung der heute üblichen Methoden sowie der heute für gültig angesehenen Auffassungen." (Stegmüller 1979, S. 736 F.)
[*9] C. F. v. Weizsäcker hat nach eigenen Aussagen bei ihm Astrologie gelernt (gleiches Interview wie in Anm. 10 zitiert)
(10) C. F. v. Weizsäcker in einem Interview zur Astrologie. Sendung "Sammelsurium", ARD, 7. 1. 1976.
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