Dr. Peter Niehenke
Pressemitteilung:
Statistisches Institut der Universität München macht sich durch Verteidigung einer zweifelhaften Studie zum (ungebetenen) Fürsprecher der Astrologie
Das Buch von Gunter Sachs "Die Akte Astrologie"
sorgte Ende des letzten Jahres für einiges Aufsehen.
Behauptet wird, es sei eine Bestätigung für
einen Zusammenhang zwischen dem sog. "Sternzeichen"
(astrologisch: die Position der Sonne in den Tierkreiszeichen)
und einer Reihe von "Merkmalen" von Personen
(etwa Berufszugehörigkeit, Verhalten im Straßenverkehr
etc.) gefunden worden. Diese Studie wurde von Dr. Peter
Niehenke grundlegend kritisiert (u. a. "Spektakulärer
Fehlgriff nach den Sternen", ESOTERA 1/98, abrufbar unter: ESOTERA: Zwischen den Stühlen).
Eine Replik von Gunter Sachs auf diese Kritik von
Niehenke liegt nun vor - und sie ist "demonstrativ"
wiederum von Frau Dr. Rita Künstler vom Statistischen
Institut der Universität München mit unterzeichnet
(siehe unten).
Astrologie, die Vielgeschmähte, kann Bestätigung
aus "berufenem Munde" wohl gebrauchen, und
sie hat sie auch verdient. Insofern sollte man sich
als Astrologe eigentlich freuen, wenn hinter einer
solchen Bestätigung sogar die Autorität
einer Universität steht. Das "Statistische Beratungs-Labor"
(STABLAB), eine Einrichtigung des Statistischen Instituts
der Universität München, hat sich die Beratung
in Angelegenheiten der Statistik zur Aufgabe gemacht.
An diese Einrichtung wandte sich wohl auch Gunter Sachs,
um sich beraten zu lassen. Im Internet (http://www.stat.uni-muenchen.de/stablab/wie.html)
kann man lesen:
"Die Unterstützung seitens des statistischen
Beratungslabors erstreckt sich von der Versuchsplanung
und der Datengewinnung über die Datenaufbereitung
bis hin zur statistischen Analyse des Datenmaterials.
Dabei berät das STABLAB bei der Auswahl geeigneter
Analyseverfahren und entwickelt, falls erforderlich,
neue Verfahren zur Auswertung des vorliegenden Datensatzes.
Bei der Interpretation der gewonnenen Ergebnisse wird
aus statistischer Sicht Hilfestellung geleistet. Auch
bei der Entscheidung für eine geeignete Software
kann das STABLAB beratend tätig werden."
So sehr sich Astrologen auch über eine Bestätigung
durch eine solche Autorität freuen könnten,
so wenig nutzt es ihnen aber letztlich, wenn diese
Bestätigung einer kritischen Analyse nicht standhält,
wie es bei der Studie von Gunter Sachs der Fall ist.
Eine solche Fürsprache kann sich sogar in ihr
glattes Gegenteil verkehren, weil der Eindruck entstehen
könnte, Fehler in astrologischen Studien mit positivem
Resultat seien ja nicht einmal von Fachleuten ohne
weiteres erkennbar. So wird man auf Dauer nicht einmal
mehr solchen Studien Glauben schenken, die von anerkannten
Fachleuten durchgeführt wurden.
So kommt ausgerechnet mir als Astrologen (und Forscher
auf dem Gebiet der Astrologie) die undankbare Aufgabe
zu, gegen eine Untersuchung zu Felde ziehen zu müssen,
die das zu bieten scheint, was ich mir am meisten wünsche:
Einen wissenschaftlichen Beleg für die "Wirksamkeit"
von Planetenkonstellationen.
Die Einzelheiten bitte ich unter Dr. Niehenke: Stellungnahme zu Gunter Sachs' DIE AKTE ASTROLOGIE
nachzulesen.
gez. Dr. Peter Niehenke
Aktuell: Dementi des Statistischen Instituts der Universität München
[Siehe auch: ==> Gunter Sachs' Replik]
[Siehe auch: ==> Niehenkes Antwort auf Gunter Sachs' Replik]
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